Weintrauben werden in biblischen Geschichten erwähnt, sind allgegenwärtig als Kulturgut, auf dem Obstteller und im Glas. Vor allem in südlichen Ländern ist der Traubenanbau verbreitet, denn Wein mag Wärme und Sonne. Aber auch bei uns werden Sonnenecken gern dafür genutzt. Zum Genuss und der Rolle in den Kirchen kommen gesundheitliche Aspekte, die für die Beschäftigung mit den Reben und ihren Früchten sprechen.

Traubensorten

Im Anbau wird unterschieden zwischen Tafeltrauben, die zum Verzehr als Obst angebaut werden, und Keltertrauben für die Weinherstellung. Letztere haben mehr Säure und Gerbstoffe. Rote oder blaue Traubensorten gelten als etwas gesünder als helle Trauben, weil sie wesentlich mehr Anthocyane enthalten, die zellschützend wirken. Dafür bevorzugen die meisten Traubenesser die weißen wegen ihrer Milde.

Inhaltsstoffe

Trauben sind besonders reich an Trauben- und Fruchtzucker. Mit durchschnittlich 67 Kalorien pro 100 Gramm zählen sie nicht zu den kalorienärmsten Obstsorten, aber auch nicht zu denen an der Spitze. Das liegt an ihrem hohen Wassergehalt. Der Gehalt an B-Vitaminen und  Vitamin C ist beachtlich, zudem enthalten Trauben Folsäure, die Mineralstoffe Magnesium und Kalium in nennenswerten Mengen und das Spurenelement Mangan. Ihre Schale punktet darüber hinaus mit sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenolen, Resveratrol, Anthocyanen und Ballaststoffen, die inzwischen alle als Schutz für die Gesundheit eingestuft werden. Bis auf die Ballaststoffe sind sie auch im Traubensaft und Wein (besonders Rotwein) zu finden. Aber auch wenn Wein reichlich gesundheitlich wertvolle Antioxidantien liefert, sollte man nie vergessen, dass diese vom eindeutig ungesunden Alkohol begleitet werden.

Traubensaft hat diesen Nachteil nicht, wurde nur zur Haltbarmachung kurz erhitzt. Jetzt im Herbst schmecken frische Trauben optimal – am besten aus Bio-Anbau, denn nicht selten weisen andere eine Belastung mit Pestiziden auf. Da Trauben den Stoffwechsel ankurbeln, sind Traubenkuren ein Klassiker unter den Gesundheitstipps. Gegessen werden dabei über zwei oder mehr Tage nur oder fast nur Trauben.

Sekundären Pflanzenstoffe

Die genannten sekundären Pflanzenstoffe oder Antioxidantien stecken, plus weitere, die OPCs (oligomere Proanthocyanidine), die als besonders wertvoll unter den Flavonoiden gelten, verstärkt in den Kernen. Das spricht dafür, diese mitzuessen. Aus ihnen hergestelltes Traubenkernöl ist unter diesem Aspekt ebenfalls wertvoll. Wermutstropfen ist allerdings das ungünstige Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren im Traubenkernöl. Auf nur ein Prozent Omega-3 kommen fast 70 Prozent Omega-6-Fettsäuren. Daneben sind weitere Fettsäuren enthalten, unter anderem Omega-9 und wieder als Pluspunkte die Vitamine E und K. Fazit: Das gut schmeckende Öl durchaus verwenden, aber auf jeden Fall in der Küche mehr andere wie Leinöl einsetzen, die viel Omega-3-Fettsäuren enthalten. Bewährt hat sich das Traubenkernöl noch in der Hautpflege.

Die getrockneten Weintrauben – Rosinen

Wenn von Trauben die Rede ist, denken alle Müsli- und Gebäckliebhaber bald auch an Rosinen. Die getrockneten Weintrauben sind vielfältig einsetzbar. Rosine ist dabei sowohl Oberbegriff wie auch Bezeichnung für eine bestimmte Sorte. Charakteristisch für Rosinen ist die dunkle Färbung. Sultaninen sind hingegen hellgelb. Dies liegt zum einen daran, dass sie aus hellen Weintrauben der Sorte Sultana gewonnen werden, zum anderen an der Art der Trocknung. Sie werden mit einer Pottasche-Olivenöl-Lösung besprüht, wodurch sich die äußere Schale beim Trocknen löst und die helle Farbe erhalten bleibt. Rosinen trocknen meist direkt in der Sonne. Beim Kauf insbesondere von Sultaninen sollte darauf geachtet werden, ob sie geschwefelt sind. Einige Hersteller machen dies, damit sie noch heller und länger haltbar bleiben. Weinbeeren ist eine andere Bezeichnung für Rosinen – zum Beispiel für ein gängiges Markenprodukt im Reformhaus.

Korinthen werden aus der griechischen Rebsorte Korinthiaki hergestellt. Es handelt sich um eine sehr kleine und kräftig schmeckende Rosinenart. Bleiben die bei uns unüblichen Zibeben, Weinbeeren, die direkt am Stock getrocknet wurden.

Weinlaub ist als gefüllte Weinblätter in den Küchen Südosteuropas und Vorderasiens zu Hause. Rotes Weinlaub einer speziellen Art ist Arzneimittel bei Venenerkrankungen und Krampfadern. Wird ein Extrakt daraus eingenommen, lindert das Ödeme und Spannungsgefühle in den Beinen. Vor allem die enthaltenen Flavonoide und der rote Pflanzenfarbstoff sind für die Abdichtung der Blutgefäße verantwortlich. Mittlerweile gibt es neben Kapseln Salben und Cremes mit Weinlaubextrakt für die äußerliche Anwendung.