Tumore entwickeln sich über einen längeren Zeitraum und haben meistens mehrere Ursachen (Risikofaktoren). Weltweite wissenschaftliche Studien geben aber Hinweise darauf, dass die täglich verzehrten Lebensmittel einen ungünstigen oder einen schützenden Effekt haben.

Bei einer Reihe von Krebsarten ist die Ernährungsweise ein wesentlicher Risiko- oder Schutzfaktor. Dazu zählen nicht nur die Krebserkrankungen der Verdauungsorgane, sondern prinzipiell alle. Somit spricht ebenso viel dafür, sich die Lebensmittel mit Schutzpotenzial oft zu gönnen, umgekehrt zu meiden, was das Erkrankungsrisiko erhöht.

Freunde und Feinde der Zellen

Pflanzen, die weder davonlaufen noch mit ihren Angreifern kämpfen können, haben neben Dornen, Stacheln & Co. eine Art biochemische Verteidigung entwickelt. Mit ihrer Hilfe können sie sich gegen schädliche Insekten, Pilze, Viren, Bakterien, UV-Strahlung usw. zur Wehr setzen. Diese schützende Wirkung überträgt sich zum Teil auf Tiere und Menschen, wenn sie die betreffenden Pflanzen verzehren. Lange glaubte man, dass Menschen, die viel Gemüse und Obst essen, deswegen gesünder bleiben, weil sie größere Mengen der bekannten lebenswichtigen Vitamine und Mineralstoffe zu sich
nehmen.

In den letzten Jahrzehnten kam die Erkenntnis hinzu, dass Vitalstoffe, zunächst als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet, es schaffen, Zellen zu schützen, zum Beispiel indem sie freie Radikale binden, die im Stoffwechsel entstehen oder von außen auf den Körper einstürmen. Andere Antikrebshelfer greifen Krebszellen unmittelbar an, hemmen ihre Versorgung und Vermehrung, machen sie unschädlich.

In dem Buch „Krebszellen mögen keine Himbeeren“ von Prof. Dr. med. Richard Béliveau und Dr. med. Denis Gingras sind dies:

  • Kohlgemüse, insbesondere Brokkoli und Rosenkohl
  • Knoblauch und Zwiebeln
  • Curcuma
  • Grüner Tee
  • Beeren, insbesondere Himbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Cranberry
  • Tomaten
  • Zitrusfrüchte
  • Trauben
  • Kakao
  • Soja – bei anderen Autoren allgemein Hülsenfrüchte
  • Olivenöl
  • Omega-3-Fettsäuren, die in Vorstufen in Leinsamen, Walnüssen, Raps etc., ansonsten in Algen und Fisch vorkommen.

Das richtige Verhältnis

Wer jetzt meint: Viel hilft viel, irrt unter Umständen. Übergewicht fördert das Risiko, an
Krebs zu erkranken und mit Nahrungsergänzungsmitteln sollte man es auch nicht übertreiben.
Es lohnt aber noch, Risiken wie Gegrilltes und Frittiertes zu meiden. Dabei können krebserregende Inhaltsstoffe entstehen. Überhaupt ist viel rotes Fleisch nicht gesund. Aber auch verdorbene und verschimmelte pflanzliche Nahrung kann krebserregende Stoffe im Gepäck haben.

Bei einigen Faktoren gilt es, das richtige Maß zu finden. So fördert zu viel UV-Licht Hautkrebs, aber eine schlechte Vitamin-D Versorgung ist ein Nachteil bei anderen Krebsarten. Etwas Sonne darf also sein. Gar kein Sport begünstigt die Entstehung von Krebserkrankungen, aber zu viel die Bildung von freien
Radikalen.

Schließlich spielen Rauchen, Alkohol, Umweltverschmutzung, radioaktive Strahlung, Asbest, Viren, Hormone, genetische Dispositionen eine Rolle. Das Geschehen ist so multifaktoriell, dass das, was wir beeinflussen können, zwar das Risiko senken kann, eine Krebserkrankung zu entwickeln, aber nie ein Garant dafür ist, gesund zu bleiben. Selbstverständlich sollte man die gesunde Ernährung und die bewährten Schutzfaktoren beibehalten.