In der fernöstlichen Medizin wird Ginseng gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt. Die Wurzel hat sich bewährt als Tonikum, welches das Immunsystem stärkt, den Stoffwechsel anregt und den Körper allgemein widerstandsfähiger gegen Stress und andere negative Einflüsse macht.
Ginseng setzt somit beim Allgemeinbefinden an, ist fast ein Alleskönner, der ganzheitlich günstige Wirkungen entfaltet und aufmuntert. Erschöpfungszustände lassen nach, bleierne Müdigkeit weicht, Erkältungen & Co. wird vorgebeugt. Die können sich gerade jetzt in der nasskalten Jahreszeit wieder vermehrt ausbreiten, wenn ihnen nichts entgegengesetzt wird.
Herkunft
und Aussehen der Heilpflanze
Panax
ginseng gehört zu den Efeugewächsen, stammt aus den bergigen Waldgebieten
zwischen Südkorea und dem Nordosten Chinas. Die Anbaugebiete gelten bis heute
als die besten. „Panax“ ist das lateinische Wort für Allheilmittel. Genutzt
wird Ginseng bereits seit Jahrtausenden. In der Traditionellen Chinesischen
Medizin zählt Ginseng, „Jen Shen“, übersetzt die Menschenwurzel, zu den ranghöchsten
Arzneimitteln. Diese „königlichen“ sollen in erster Linie Gesundheit erhalten, weitgehend
frei von Nebenwirkungen sein und geeignet für den häufigen Gebrauch.
Die
Ginsengpflanze wird bis zu 80 Zentimeter hoch und trägt am Stängel lang
gestielte, handförmige Blätter. Ihre gelblich-weißen Blüten sind eher
unscheinbar und ordnen sich zu Dolden an. Aus den Blüten entwickeln sich
leuchtend rote Beeren.
Die
Wurzel hat eine zylindrische Gestalt und besitzt zahlreiche Nebenäste. Sie ist
bei der ausgewachsenen Pflanze acht bis zwölf Zentimeter lang und gut zwei
Zentimeter dick. Ihre Rinde weist eine gelblich-braune Farbe auf, das Innere
ist gelblich-weiß. Besondere Exemplare haben eine menschenähnliche Form, woher
wohl der Name „Menschenwurzel“ rührt.
Wissenswertes
zur Verarbeitung
Gute
Ginsengqualitäten zu erzeugen ist aufwändig und benötigt vom Samen bis zur erntereifen
Wurzel circa sechs bis sieben Jahre. Diese älteren Wurzeln sind die besseren, denn
je mehr Haar- und Nebenwurzeln ausgebildet werden konnten, desto größer ist auch
der Wirkstoffgehalt. Um möglichst viele der feinen Wurzelfasern zu erhalten,
wird Ginseng behutsam ausgegraben und weitgehend in Handarbeit gewaschen und
vorsichtig gebürstet.
Es
gibt roten und weißen Ginseng. Dabei handelt es sich nicht um verschiedene
Arten, sondern um unterschiedliche Verarbeitungsweisen. Weißer Ginseng wird
direkt getrocknet und behält so seine Farbe. Roter Ginseng entsteht, wenn die
Wurzeln vor dem Trocknen gedämpft werden. Durch die Wärmeeinwirkung erhält er
seine typisch rot-orange Färbung und es werden Wirkstoffe „aufgeschlossen“. Verantwortungsvolle
Anbieter kontrollieren die Qualität in jedem Fall und lassen Laboranalysen
durchführen.
Inhaltsstoffe
und ihre Wirkungen
Arzneilich
zum Einsatz kommt die Wurzel. Sie besteht zu zwei bis drei Prozent aus sogenannten
Triterpensaponinen, zu denen die Ginsenoside zählen. Das sind die wichtigsten Inhaltstoffe,
wenn es um Ginseng als Heilmittel geht. Über 30 verschiedene Ginsenosid-Verbindungen
sind inzwischen bekannt. Den Ginsenosiden verdankt Ginseng seine entzündungshemmenden
und krampflösenden Eigenschaften. Ihre Wirkungen sind teils ganz
unterschiedlich. So gibt es zum Beispiel ein Ginsenosid, das den Blutdruck anhebt,
eines, das ihn senkt.
Weitere
Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Peptidoglykane und Phytosterole. Außerdem sind
Fettsäuren, Aminosäuren und zahlreiche Mineralstoffe wie Selen, Eisen, Kalium, Magnesium,
Kalzium enthalten. Hinzu kommen diverse Vitamine und Spurenelemente. In ihrer
Gesamtheit sorgen alle diese Stoffe für die gesundheitsfördernde Wirkung von Ginseng.
Multitalent
Ginseng kann dem Menschen in nahezu jeder Lebenslage gute Dienste erweisen. Als Multitalent beeinflusst er die Balance zwischen Körper und Geist positiv. Ginseng findet Anwendung in der Rekonvaleszenz, das heißt nach langen Erkrankungen oder Operationen, bei Erschöpfung und Müdigkeit, Leistungsund Konzentrationsschwäche, Stressbelastung in Beruf und Familie, Wechseljahrsbeschwerden sowie bei Alterserscheinungen. Der wesentliche Grund für die vielfältigen Einsatzgebiete liegt in seiner adaptogenen Wirkung, also der Fähigkeit, die Anpassungsfähigkeit eines Organismus gegenüber potentiellen Stressauslösern zu erhöhen. Diese Eigenschaft ist in sich schnell verändernden Zeiten wie heute sehr gefragt.
Immunsystem
Die
Inhaltstoffe der Ginsengwurzel verhelfen dem Immunsystem zu einer besseren Funktion,
sind immunmodulierend. Im Bedarfsfall werden Fresszellen (weiße
Blutkörperchen), Antikörper und Botenstoffe aktiviert. Ginseng ist aber auch in
der Lage, ein überschießendes Immunsystem in Richtung Normalfunktion
einzuregeln. Ginsenoside haben dazu antioxidative Effekte, schützen als
Radikalfänger vor vorzeitigem Verschleiß. Somit ist der Einsatz bei
körperlichen und seelischen Belastungen sinnvoll, für die Krankheitsprophylaxe
sowie um ein altersbedingtes Nachlassen der Leistungsfähigkeit zu bremsen.
Hochwertiges Arzneimittel
Zur
kontinuierlichen Unterstützung der Gesundheit mit Ginseng ist es am besten, ihn
in Kuren über einen längeren Zeitraum einzunehmen, damit der Ginseng einerseits
Impulse setzen und andererseits seine volle Wirkung entfalten kann. Die Wirkung
benötigt mitunter etwas Anlaufzeit.
Ärzte,
die Naturheilverfahren einsetzen, beziehen Ginseng gern in die Therapie ein. Bestehen
Unsicherheiten, ob die Einnahme im persönlichen Kontext bestehender
Gesundheitsprobleme sinnvoll ist, sollte der behandelnde Arzt bzw. die
behandelnde Ärztin darauf angesprochen werden. Angeraten ist dies bei Einnahme
blutverdünnender Medikamente, bei zu hohem Blutdruck und Diabetes. Das heißt
nicht, dass dann grundsätzlich kein Ginseng eingenommen werden sollte. Es gibt
naturheilkundlich tätige Ärzte, die Ginseng in die Therapie einbeziehen. Aber
dies sollte individuell je nach Stoffwechsellage und anderen verordneten
Medikamenten entschieden werden.
Kapseln, Tabletten, Tonika oder …
Beim Kauf von Ginseng-Präparaten ist die Qualität ein beachtenswerter Aspekt. Neben zugelassenen Naturarzneien gibt es Nahrungsergänzungsmittel. Präparate, die den Arzneimittel-Qualitätsstandard erfüllen, sind vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte geprüft und zugelassen, werden darüber hinaus jährlich kontrolliert. Das Verfahren ist aufwändig und für den Hersteller teuer. Deshalb müssen diese Präparate dann auch einen höheren Preis haben. Bei der Auswahl zwischen den diversen Kapseln, Tabletten, Tonika, Wurzelscheiben, Tees usw. ist das Fachpersonal im Reformhaus gern behilflich.
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