Muskeln
sehen nicht nur gut aus und sorgen für eine straffe Figur sowie für Kraft und Beweglichkeit:
Muskeln sind auch der wichtigste Motor für unseren Stoffwechsel! Nur wenn Sie
sich regelmäßig bewegen, arbeitet der Stoffwechsel gut und läuft richtig rund. Umgekehrt
gilt: Wenn Sie Ihren Stoffwechsel anregen möchten, klappt das nachhaltig nur
mithilfe von Muskelarbeit, sprich Bewegung. Sie sorgt dafür, dass mit dem
arteriellen Blut Sauerstoff und Nährstoffe in die Zellen kommen und die Abbauprodukte
des Stoffwechsels mit dem venösen Blut aus den Zellen heraustransportiert
werden.
Da
unser Stoffwechsel mit zunehmendem Alter langsamer wird, ist es besonders mit dem
Älterwerden wichtig, sich regelmäßig zu bewegen und dadurch den Stoffwechsel
fit zu halten oder auch erst auf Trab zu bringen. Das Alter gilt auch
keinesfalls als Ausrede für ein bewegungsarmes Leben, denn zahlreiche Studien
haben nachgewiesen: Muskeln lassen sich in jedem Alter trainieren! Selbst wenn Sie sich bisher kaum bewegt haben, können Sie
gleich heute damit anfangen und Sie werden davon profitieren!
Stoffwechsel
– was ist das eigentlich?
Die
Wissenschaft bezeichnet den Stoffwechsel als Metabolismus und meint damit alle biochemischen
Vorgänge in unserem Körper. Dabei ist der Begriff durchaus wörtlich zu nehmen,
denn Stoffe wechseln von einem Milieu in ein anderes: Die Eiweißmoleküle aus der
Nahrung werden zum Zellaufbau verwendet, der Sauerstoff aus der Atmung für die
Energiegewinnung und entstehende Abfallprodukte werden wieder aus dem Körper hinausbefördert.
Das sind nur wenige Beispiele von unzähligen chemischen Prozessen in unserem Organismus.
Dabei unterscheidet man grundsätzlich den Energie- und den Baustoffwechsel.
Ersterer erzeugt und verbraucht Energie, letzterer ersetzt und erneuert unsere Körperzellen.
Genau
betrachtet hat aber jedes Organ einen eigenen Stoffwechsel – vom Knochen- über den
Leber- bis zum Gehirn-Stoffwechsel – und auch die Nährstoffe werden im Eiweiß-,
Fettund Kohlenhydrat-Stoffwechsel unterschiedlich umgebaut. Nur wenn all diese
Vorgänge einwandfrei ablaufen, sind wir gesund und vital. Für einen gut
funktionierenden Stoffwechsel spielt Bewegung eine zentrale Rolle.
Wie Muskulatur und Stoffwechsel zusammenhängen
Jede
Körperzelle enthält Mitochondrien. Sie werden oft als Kraftwerke der Zelle
bezeichnet, denn sie stellen unserem Organismus die nötige Energie bereit. Dazu
verbrennen sie Zucker (Kohlenhydrate) sowie Fett und wandeln beides in ATP
(Adenosintriphosphat) um – so heißt der Treibstoff für die Muskulatur.
Im
Durchschnitt produzieren die Mitochondrien davon etwa 40 Kilogramm (!) pro Tag,
und zwar vor allem in jenen Zellen, die auch viel Energie verbrauchen. Das sind
neben den Sinnes- und Nervenzellen in erster Linie die Muskelzellen. Fett- und
Kohlenhydratstoffwechsel finden also zum größten Teil in unseren Muskeln statt,
und zwar nicht nur wenn wir uns bewegen. Auch in Ruhe, also wenn wir sitzen
oder liegen, benötigt unser Körper Energie fürs Denken, Atmen und die
einwandfreie Funktion der Organe. Außerdem beeinflussen aktive Muskeln auch den
Stoffwechsel der Leber und des Gehirns.
Kraft und Ausdauer halten den Stoffwechsel auf Trab Jeder Muskel besteht aus roten und weißen Fasern:
- Die gut durchbluteten, unter dem Mikroskop rot erscheinenden Fasern arbeiten langsam, aber dafür ausdauernd.
- Die weniger durchbluteten weiß erscheinenden Fasern reagieren sehr schnell, halten aber nicht lange durch.
Beide
zusammen sorgen dafür, dass wir unser Leben in all seiner Vielfalt führen
können, dass wir zum Beispiel sowohl lange wandern als auch schnell sprinten
können. Für schweres Heben benötigen wir die roten, für feine Tätigkeiten die
weißen Fasern. Damit beide Fasertypen – und damit unsere Muskulatur insgesamt –
leistungsfähig werden und bleiben, ist es wichtig, dass wird beide typgerecht fordern
und fördern:
- die weißen durch Krafttraining,
- die roten durch Ausdauertraining.
Wenn
Sie also bisher „nur“ mit Freude joggen oder Rad fahren, sollten Sie sich auch
unbedingt Kraftübungen im Fitness-Studio, Verein oder Zuhause mit dem eigenen
Körpergewicht gönnen – und umgekehrt: Als Kraftsportfan Sollten Sie zusätzlich
auf Ausdauer durch Schwimmen, Laufen oder Radfahren setzen.
Muskeln
brauchen Pausen
Während
Sie trainieren, arbeitet der Energiestoffwechsel: Die Mitochondrien verarbeiten
Zucker und Fett mithilfe von Sauerstoff zu ATP und die Muskelzellen verbrauchen
es sofort. Während Sie sich anstrengen, sind die Muskeln vollauf damit
beschäftigt, die Leistung zu erbringen, die Sie ihnen abfordern. In dieser Phase
haben sie keine Zeit, sich anzupassen und ausdauernder oder kräftiger zu
werden. Das passiert, wenn Sie nicht trainieren: Der Körper hat sich gemerkt,
dass die Muskulatur mehr arbeiten muss und passt die Muskelzellen an die neuen
Anforderungen an. Dabei arbeitet der Baustoffwechsel: Er baut mehr Eiweiße ein,
damit die Muskeln kräftiger werden, oder sorgt für mehr Mitochondrien, damit
die Muskulatur länger durchhält.
Deswegen
ist es für ein gesundes, stoffwechselförderndes Training sinnvoll, die Kraftund
die Ausdauereinheiten von Tag zu Tag abzuwechseln, statt die gleiche Belastung
an zwei aufeinander folgenden Tagen einzuplanen.
Wie
viel Bewegung muss sein?
Falls
Sie sich bisher kaum bewegen, gilt: Weniger ist mehr! Also nicht am Wochenende richtig
ranklotzen, sondern besser jeden Tag kürzere Einheiten absolvieren. Wichtig
ist, dass Sie anfangen und dranbleiben, und das klappt nur, wenn Sie sich in
kleinen Schritten an Bewegung gewöhnen, ohne sich zu überfordern. Starten Sie
also lieber mit 30 Minuten Spazierengehen statt mit einer Stunde Joggen, machen
Sie besser fünf korrekte Knieliegestütz statt zehn „gefudelte“ komplette Liegestütz.
Nur so vermeiden Sie, dass Ihnen gleich bei den ersten Trainingseinheiten
völlig die Lust vergeht, weil es viel zu schwierig und zu anstrengend ist.
Außerdem beugen Sie Verletzungen durch Überlastung vor, denn Ihr ganzer Organismus
benötigt Zeit, um sich an die neuen Herausforderungen anzupassen. Es müssen schließlich
nicht nur die Muskeln plötzlich viel mehr leisten, auch die Gelenke, Sehnen und
Knochen, das Herz-Kreislauf-System und die Lunge werden gefordert. Setzen Sie
auf 3 mal 20 Minuten Kraft- und 3 mal 40-60 Minuten Ausdauertraining pro Woche.
Damit können Sie sich ein Leben lang fit und Ihren Stoffwechsel auf Trab halten! Das ist ein überschaubares und machbares Zeitbudget. Die Anforderungen steigern Sie mit der Zeit durch schwierigere Übungen.
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