Cholesterin hat ein schlechtes Image, ist jedoch nicht grundsätzlich schlecht. Unser Körper bildet es sogar selbst. Denn er braucht es als Baustoff für Vitamin D, Gallensäure, Zellwände und Hormone. In der Nahrung steckt Cholesterin, wenn sie tierisches Fett enthält. Zu viel davon oder eine erbliche Veranlagung zur Überproduktion lassen den Cholesterinspiegel im Blut ansteigen. Die Blutfettwerte erhöhen sich. Auf Dauer ist dies ein Risikofaktor für Herz- Kreislauf-Probleme.

Fettstoffwechselstörung im Kontext

Die Arteriosklerose-Forschung stuft das Entstehen der gefürchteten Blutgefäßablagerungen, die schwerwiegende Durchblutungsstörungen auslösen, als Geschehen ein, zu dem mehrere Ursachen beitragen. Ist der im Blut gemessene Cholesterinspiegel zu hoch, stellt sich somit die Frage nach dem Kontext. Die wichtigsten weiteren Risikofaktoren sind:
Bluthochdruck, Stress, Diabetes, Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel sowie ein
Mangel an Antioxidantien in der Ernährung. Die Schutzstoffe kommen in erster Linie in Gemüse und Obst vor. Bei der Erstellung einer Blutanalyse werden zudem die Triglyceridwerte gemessen. Diese Verbindungen aus einem Glycerin-Anteil, einer Art Alkohol, und drei gebundenen Fettsäuren sind Bestandteil natürlicher Fette. Wie beim Cholesterin haben sie auch sinnvolle Aufgaben im Körper und können von ihm selbst hergestellt werden. Alkohol und überschüssiger Zucker fördern dabei eine Überproduktion. Erhöhte Werte sind bedenklich, weil sie das Blut dickflüssiger machen.

Weiter gilt ein erhöhter Homocysteinspiegel im Blut als zusätzlicher Risikofaktor. Homocystein ist ein bei Stoffwechselprozessen anfallendes Zwischenprodukt, das normalerweise schnell in harmlose Substanzen umgewandelt wird. Für diesen Prozess sind die Vitamine B6, B12 und Folsäure erforderlich.

Sichere Vorhersagen, wann sich die Risikofaktoren so zusammenballen, dass sie einem
Herzinfarkt oder Schlaganfall den Weg bahnen, gibt es nicht. Über die richtige Gewichtung der einzelnen Risikofaktoren existieren in der Forschung unterschiedliche Ansichten. Neben der Frage, wie massiv ein Risikofaktor ausfällt, spielt die erbliche Veranlagung, die manche Menschen schützt, anderen eine starke Anfälligkeit für Gefäßerkrankungen aufbürdet, ins Geschehen hinein. Was das Cholesterin anbelangt, gilt es, nicht nur auf die Höhe des Gesamtcholesterins zu schauen.

LDL und HDL

Vom Cholesterin gibt es Untertypen, wobei LDL und HDL die wichtigsten sind. Die Abkürzungen bedeuten Low Density Lipoprotein bzw. High Density Lipoprotein. Alle Fette sind im wässrigen Blut so gut wie unlöslich. Deshalb werden sie im Dünndarm und in der Leber mit Eiweißen umhüllt. Es entstehen Fett-Eiweiß-Verbindungen, die Lipoproteine.

LDL bringt das Cholesterin zu den Zellen. Sind diese ausreichend versorgt, bleibt es im Blut und kann sich in die Wände der Blutgefäße einlagern. HDL ist in der Lage, Cholesterin, das nicht benötigt wurde, abzutransportieren. Im Allgemeinen gilt, dass das Risiko bei einer Gesamtcholesterinmenge von über 200 mg/dl beginnt oder wenn das LDL-Cholesterin über 135 mg/dl liegt oder das HDL-Cholesterin unter 40 mg/dl.

Der Einfluss der Ernährung

Fettstoffwechselstörungen können in vielen Fällen allein durch eine Ernährungsumstellung ausreichend behandelt werden. Da medikamentöse Cholesterinsenker beachtliche Nebenwirkungen haben, ist es sinnvoll, es wenigstens zu versuchen.

Pflanzenfette sind günstiger als tierische. Besonders wertvoll sind Omega-3-Fettsäuren,
die in Leinöl, daraus hergestellten Margarinen, aber auch Fischöl vorkommen – eine Ausnahme bei den tierischen Fetten. Omega- 3-Fettsäuren wirken zudem Entzündungen entgegen, die das Arteriosklerose-Geschehen befeuern. Nicht natürliche Transfettsäuren, die vor allem in gehärteten Fetten oder beim Frittieren entstehen, sind besonders negativ.

Positiv in der Ernährung sind neben einer guten Fettwahl viele Antioxidantien, da Cholesterin aggressiver wird, wenn es oxidiert. Antioxidantien wie die Vitamine E und C sowie zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe schützen sowohl Fette als auch Körperzellen.Gemüse, Obst und Vollkorn sollte außerdem deshalb gegessen werden, weil es viele Ballaststoffe enthält. Einige Arten davon sind in der Lage, überschüssiges Cholesterin zu binden und somit aus dem Körper zu transportieren. Wegen ihrer sättigenden Wirkung helfen Ballaststoffe, Gewicht zu reduzieren und zu halten. Zusatzpfunde treiben Blutfettwie Blutdruckwerte nach oben.

Nahrungsergänzung und Heilpflanzen

Zubereitungen aus Artischocke regen die Ausschüttung von Gallenflüssigkeit in den Darm an. Dadurch wird dem Körper Cholesterin entzogen, das als Grundstoff für den Gallensäureaufbau dient. Das Reformhaus bietet dazu einen naturreinen Heilpflanzensaft von Schoenenberger an. Außerdem gibt es von mehreren Herstellern Kapseln und Dragées zum Einnehmen.

Unter den cholesterinsenkenden Ballaststoffen sind Beta-Glucane aus Hafer herausragend. Diese können gezielt zugeführt werden, zum Beispiel mit dem Produkt „Cholesterinreduktion“ von Dr. Wolz.

Im Zusammenhang mit gesunden Blutfettwerten sind einige Elemente aus dem Basisprogramm von Dr. Mohr sehr empfehlenswert und können mit Essen und Trinken oder als Präparate gezielt zugeführt werden – Leinöl (bzw. Omega-3-Fettsäuren als Kapseln), Selen, Grüner Tee, Granatapfel-Muttersaft, Curcuma.

Je nach Kontext können weitere Präparate zur Förderung des Blutflusses und zur Pflege der Gefäße sinnvoll sein. Dazu wird Sie Ihr Reformhaus bei Interesse gern beraten.

Schließlich ist auf keinen Fall das Naturheilmittel Bewegung zu vernachlässigen. Ausdauersport hat neben den allgemein günstigen Wirkungen auf Herz und Kreislauf besonders gute Auswirkungen auf den Organismus von Menschen mit Fettstoffwechselstörungen. Cholesterin- und Triglyceridwerte im Blut werden vermindert, während die HDL-Werte sogar steigen können. Das Tempo sollte allerdings moderat sein – keine Stressbelastung! Entspannungsübungen und Meditation sind ein Ansatzpunkt, um zur Ruhe zu kommen. Trainingsangebote mit einem abschließenden Entspannungselement haben inzwischen fast alle Sportvereine im Programm. Nur werden diese noch zu wenig genutzt.