»Dans les petits sacs sont les bonnes épices.«
(In den kleinen Säcken sind die besten Gewürze.)

Französisches Sprichwort

Die beste Therapie von Krankheiten ist wohl die: das Entstehen von Krankheiten bestmöglich zu verhindern. Von der modernen Medizin wird diese Vorgehensweise als Primärprävention bezeichnet – und kritisch betrachtet. Zumal die essenziellen Wirkstoffe für die Gesundheit aus dem Pflanzenreich, aus der Natur kommen und nicht der modernen Medizin zu verdanken sind. Primärprävention kann durch das Verbinden von altem mit neuem Wissen wirksamer werden, kann ein gesunderes Leben möglich machen. Bestmögliche Primärprävention kann – wissenschaftlich korrekt formuliert – das Risiko allfälliger, häufiger Krankheiten deutlich reduzieren. Aber nicht auf null bringen. Ein Nullrisiko – oder hundertprozentiger Behandlungserfolg – kann mit keinem Mittel, keiner Maßnahme, keinem Apparat, keiner Studie erwirkt und garantiert werden. Weder mit natürlichen noch mit künstlichen Mitteln.

Curcumin – Vorbeugende Medizin

Es gibt jedoch Pflanzenstoffe, die seit Langem bewährt und relativ sicher sind – und auch wissenschaftlichen Überprüfungen standhalten können. Ein derartiger Pflanzenstoff ist das Curcumin aus der Curcumapflanze, aus ihren Rhizomen. Aber auch da ist die bewusste und sorgfältige Anwendung wichtig. Die längste Erfahrung mit diesem Stoff hat die ayurvedische Medizin. Die frühesten ayurvedischen Schriften entstanden vor über 3.000 Jahren. Damals verfügten indische Ärzte schon über erstaunliche Kenntnisse der Anatomie und Physiologie – und wendeten bestimmte Pfl anzenarten (Heilpflanzen) zur Therapie von Krankheiten an. Wichtiger noch war ihnen wohl die Stärkung der Gesundheit. Für beides war ihnen der Gebrauch von Curcuma (Stammpflanze: Curcuma longa, »gelber Ingwer«) wichtig. Neuerdings erst haben auch amerikanische und europäische Wissenschaftler die Curcumapflanze bzw. ihren Hauptwirkstoff, das Curcumin, wahrgenommen. Angeregt wurde die hiesige Wissenschaft von seriösen Hinweisen auf die krebshemmende und nervenzellschützende Wirkung des Curcumins.

Über 6000 Studien

Daraufhin entstand innerhalb weniger Jahre eine große Zahl (über 6.000) wissenschaftlicher Untersuchungen, Studien und Publikationen zu diesem Wirkstoff. Wahrscheinlich kann Curcumin den Organismus des Menschen vor ungünstiger Oxidation und daraus resultierender Schädigung von Zellstrukturen schützen, entzündungshemmend und nebenbei auch antiseptisch (gegen Infektionen) wirken. alte ayurvedische Schriften berichten schon über Curcuma Gewiss sind das wichtige Wirkungen, die man aber auch bei einigen anderen Pflanzenarten und ihren Wirkstoffen finden kann. Was zeichnet also die Curcumapflanze bzw. das Curcumin besonders aus? Wie ist es zu erklären, dass ein besonderer und bewährter Wirkstoff sowohl vor Krebs als auch vor Demenz schützen könnte? Ausgerechnet vor den häufigen und gefürchteten Krankheiten unserer Zivilisation? Diese Wirkungen beruhen auf vielfältigen Interaktionen des Curcumins mit Botenstoffen und Funktionen in unserem Organismus, in unseren Zellen.

Seit Jahrtausenden bewährt

Intuitiv und empirisch wird daher die Curcumapflanze in den Ursprungsländern seit Jahrtausenden angewendet. Daher kann sie, auch im Hinblick auf eventuelle ungünstige Nebenwirkungen, wohl als relativ sicher gelten. Weil Curcumin als Hauptwirkstoff der Curcumapflanze offensichtlich zum Schutz vor häufigen Zivilisationskrankheiten, zur Neuroprotektion und zur Hemmung von Krebszellen beitragen kann, werden die biologischen, molekularen Wirkungen intensiv erforscht. Dass die medizinische Wissenschaft unserer Zeit sich in über 6.000 Studien und Publikationen mit dem Curcumin, einem Naturstoff, befasst ist durchaus bemerkenswert. Möglichkeit zur Prävention gegen Krebs und Demenz In einigen wissenschaftlichen Studien wurde geklärt, wie Curcumin vor dem Entstehen und Wachsen von Krebs sowie vor Demenz schützen kann.

Schutz vor Zivilisationskrankheiten

Oberflächlich betrachtet sind das Krankheiten von ganz unterschiedlicher Art, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Mindestens eine Gemeinsamkeit besteht aber darin: an der Entstehung von Krebs wie von Demenz (vom Alzheimertyp) sind chronische Entzündungen beteiligt. Eine weitere Gemeinsamkeit ist: nach einer mehr oder weniger langen Prodromalphase mit relativ geringen Symptomen nimmt der Schweregrad dieser Krankheiten immer mehr – und vom betroffenen Organismus kaum noch aufzuhalten – zu. Wie eine gefährliche Lawine am Berg aus ein wenig rutschendem Schnee oder bröckelndem Gestein entsteht und zerstörend wird, so entstehen auch diese Krankheiten aus kleinsten Anfängen: aus molekularen Unfällen in den Körperzellen. Die meisten derartigen Mikroschäden können unbemerkt vom Organismus selbst repariert werden, aber nicht alle. Wenn der Schaden bleibt, breitet er sich aus. Bis der Krankheitsprozess unumkehrbar, die Krankheit unheilbar wird.

Entstanden um Zellschäden zu vermeiden und zu beheben

Geeignete Pflanzenstoffe können aufgrund ihrer Verwandtschaft und strukturellen Ähnlichkeit dem Organismus bei der Reparatur von Zellschäden helfen. Und – falls das versäumt wurde – sogar helfen, die weitere Krankheitsausbreitung einzudämmen. Je früher, desto besser.

Die heute noch lebenden Pflanzenarten haben ein inneres Wissen zur Zellreparatur, das weitaus älter und bewährter ist als der Organismus und das äußere Wissen des Menschen. Primär dient dieses innere Wissen der Pflanze selbst – und ihrer Art. Daher muss keineswegs jede Pflanzenart und jeder Pflanzenstoff auch dem Menschen zuträglich sein. Manche davon können im Organismus des Menschen ungünstig und sogar sehr giftig wirken. Unsere Vorfahren, auch in anderen Kulturen, die sich überwiegend vegetarisch ernährten, lernten schon früh, zwischen Nahrungs- und Giftpflanzen zu unterscheiden. Zudem fanden sie von Generation zu Generation immer deutlicher heraus, dass einige Nahrungs- bzw. Gewürzpflanzen sich günstig auf ihre Gesundheit auswirkten. So waren die günstigen Wirkungen der Curcumapflanze schon lange bekannt.

Verwandtschaft zwischen pflanzlichen und menschlichen Zellstrukturen

Im Ayurveda (Wissen vom Leben) leistet Curcuma einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur Stärkung der Gesundheit, aber auch zur Linderung und Behandlung etlicher Krankheiten. Verständlicherweise ist der modernen Medizin ein derart ganzheitlicher Therapieansatz äußerst suspekt. Zumal unsere Medizin mit einer Vielzahl von hoch speziellen, synthetischen Mitteln auch die häufigsten Krankheiten oft nur eindämmen – und selten heilen – kann.

Der Ansatz bewährter und geprüfter Pflanzenwirkstoffe ist anders, ist grundlegender. Weil eine uralte Verwandtschaft zwischen manchen pflanzlichen Zellstrukturen mit unseren Zellstrukturen besteht. Heute sind wir in der Lage, bewährte Wirkstoffe sorgfältig wissenschaftlich zu prüfen, um die bestgeeigneten davon sorgfältig anzuwenden. Angesichts der Flut chronisch verlaufender, oft zur Invalidität führenden Zivilisationskrankheiten ist der Schutz der Gesundheit mithilfe geeigneter Pflanzenarten dringend erforderlich. Oftmals werden diese Pflanzenstoffe auch komplementär (ergänzend) zur konventionellen Therapie eingesetzt. Prinzipiell rate ich nie zum Absetzen von verordneten, indizierten Mitteln und Maßnahmen. Wohl aber zum sorgfältig geprüften Einbeziehen bewährter Pflanzenstoffe für die Gesundheit.

Curcumin hemmt Initiation und Progression häufiger Krebszellarten

Die Wissenschaftler Prof. Dr. med. R. Béliveau und Dr. med. D. Gingras vom Labor für Molekulare Medizin, Universität Montreal, berichten in ihrem Buch „Les Aliments contre le Cancer„, dass Curcumin nicht nur die Initiation (Entstehung), sondern auch die Progression (Vermehrung und Ausbreitung) häufiger Arten von Krebszellen hemmt. Diese Wirkung konnte an Zellkulturen nachgewiesen werden. Besonders wirksam kann damit anscheinend das Entstehen von Polypen der Dickdarmschleimhaut gehemmt werden, aus denen häufig Darmkrebs entsteht. In der Praxis verordne ich Patienten, bei den Polypen entdeckt und abgetragen wurden, stets die regelmäßige Einnahme von Curcumin.

Bei all diesen Patienten entstanden seitdem keine Polypen mehr. Dass Curcumin auch vor dem Entstehen von Demenz und anderen entzündlichen/degenerativen Nervenerkrankungen schützen könnte, ist in der offiziellen Medizin noch nicht angekommen und auch noch nicht untersucht worden. Bisher ist diese Schutzwirkung, von der ich überzeugt bin, nur aus epidemiologischen Daten (deutlich weniger Demenz in Regionen mit kontinuierlicher Aufnahme von Curcumin) und aufgrund der Entzündungshemmung plausibel.

Prospektive Studien – Curcumin nicht patentierbar

Die moderne Medizin wird aber kaum interessiert sein, große prospektive Studien zur Wirkung von Curcumin durchzuführen, eher dagegen. Deshalb gründet die Anwendung von Curcumin »nur« auf traditionellem Wissen, auf seriöser Erfahrung und auf molekular-pharmakologischen Studien. Nach sorgfältiger Prüfung all dieser Erkenntnisse kann die persönliche Entscheidung für oder gegen die Aufnahme von Curcuma bzw. Curcumin getroffen werden.

Eigene Erfahrung und Anwendung

Daher habe ich mich selbst für die tägliche Aufnahme entschieden, mit der ich mich seit vielen Jahren schon wohlfühle. Allerdings wende ich Curcuma nicht allein an, sondern im Verbund mit sämtlichen Komponenten des Basisprogramms für längere Gesundheit. 

In der Medizin gilt Curcumin nicht als Arzneimittel, nicht als Medikament, sondern als Nahrungsergänzungsmittel und Antioxidans. Neue synthetische Medikamente sind für die moderne Medizin neben operativen und anderen technischen Maßnahmen sehr wichtig. Daneben oder dazu sind natürliche Mittel nicht sehr erwünscht. Das kommt auch in einem Beitrag des Nachrichtenmagazins Focus, »Das Vitamin-Märchen« zum Ausdruck, der sich hauptsächlich auf eine Studie von Prof. Dr. M. Ristow an der Universität Leipzig (2009) stützt: 39 Probanden absolvierten da vier Wochen lang (!) ein standardisiertes Sportprogramm. 19 Teilnehmer erhielten gleichzeitig 1.000 mg Vitamin C und 400 IU Vitamin E in Form von ACE-Sportgetränken. 20 Teilnehmer trainierten ohne diesen Zusatz (Placebogruppe). In dieser Gruppe konnte eine positive Wirkung des Sports (höhere Insulinsensitivität, Verbesserung des Glukosestoffwechsels) festgestellt werden – jedoch nicht in der Verumgruppe.

Aus dieser Kurzzeitstudie mit installierten hoch dosiertem Vitamin C und E kann allerdings keine wissenschaftlich seriöse und auch keine pauschale Warnung vor allen Antioxidantien abgeleitet werden. Das behauptet auch der Initiator der Studie, Prof. Dr. Michael Ristow, Professor für Energiestoffwechsel an der ETH Zürich, nicht. Gleichzeitig weist er aber – völlig zu Recht – auf eine positive Wirkung von kurzfristig entstehenden freien Radikalen (ROS) in den Körperzellen (Mitochondrien) hin. Was aber bei langfristiger übermäßiger Freisetzung von ROS aus den Körperzellen, aus dem Organismus wird, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Daher bestreitet auch Prof. Ristow die gesundheitsfördernde Wirkung von Obst und Gemüse nicht. Obwohl mit den bewährten Nahrungspflanzen unterschiedliche Mengen an Antioxidantien aufgenommen werden. Offen für seriöse alte und neue, nachhaltige Erkenntnisse lernen wir immer weiter dazu: Gewiss ist nicht jedes Antioxidans – ob aus dem Pflanzenreich oder chemischer Produktion stammend – gleich gut geeignet für unsere Gesundheit. Isolierte und überdosierte Antioxidantien können sogar schädlich wirken.