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Der aus dem Mittelmeergebiet stammende Fenchel (Foeniculum vulgare) wird seit der Antike als Gemüse, Gewürz und Naturheilmittel genutzt. Heute weltweit verbreitet, ist Fenchel für viele Menschen die erste Heilpflanze, die bei ihnen angewendet wird. Denn Fencheltee ist eine beliebte Hilfe gegen Bauchweh bei Säuglingen.

Verdauungsbeschwerden

Fenchel, genauer die Samen, können gegen unspezifische Verdauungsprobleme, wie leichte krampfartige Magen-Darm-Beschwerden, Völlegefühl und Blähungen eingesetzt werden. Ein Klassiker ist Anis, Fenchel, Kümmel, eine Kombination ähnlich wirkender Kräuter. Bei Entzündungen im Hals und Husten wird Kindern gern Fenchelhonig gegeben, weil sie ihn im Gegensatz zu manch anderen therapeutischen Zubereitungen vom Geschmack her akzeptieren und so die antibakterielle und antientzündliche Wirkung des Fenchels genutzt werden kann. Weniger bekannt ist sein hoher Gehalt an Phytoöstrogenen, obwohl auch schon in der Antike stillenden Frauen zur Anregung der Milchbildung das Trinken von Fencheltee empfohlen wurde.

Monatsbeschwerden

Das Ärzteblatt berichtete im Mai von einer iranischen Studie, an der Frauen zwischen 45 und 60 Jahren teilnahmen, die unter klimakterischen Beschwerden litten. Bereits nach zwei Wochen täglicher Einnahme eines Fenchelextraktes stellten die iranischen Forscherinnen eine signifikant positive Wirkung fest. Die Ergebnisse müssten allerdings durch eine größere Studie bestätigt werden. Näher nachzulesen unter: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/75823/Fenchel

Fenchon und Estragol

Fenchel gehört zu den Doldengewächsen. Angebaut werden zwei Arten: Bitter- und Süßfenchel. Die arzneilich wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich vor allem in den Früchten bzw. Samen. Sie beinhalten reichlich ätherisches Öl. Bei bitterem Fenchel enthält das Öl zu 50 bis 70 Prozent die Substanz trans- Anethol, zu zwölf bis 25 Prozent Fenchon, zu zwei bis acht Prozent Estragol. Süßer Fenchel weist mehr trans-Anethol auf, dafür nur ein Prozent Fenchon und nur wenig Estragol. In beiden kommen außerdem Flavonoide vor, die zu den so genannten sekundären Pflanzenstoffen gehören, deren positive gesundheitliche Wirkung in den letzten Jahren erkannt wurde. Medizinisch kommt vor allem der bittere Fenchel zum Einsatz, da die Wirkungen von den Substanzen trans-Anethol und Fenchon abhängen.

Andererseits gilt die Substanz Estragol als problematisch für die Gesundheit. In Tees ist die Konzentration deutlich niedriger als im Öl. Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte es wegen möglicher Atemstörungen nicht angewendet werden – bei Säuglingen auch nicht in Form von Fenchelhonig. Quelle: http://www.apothekenumschau.de/heilpflanzen/fenchel