Der Sommer ist da und alle Welt zieht es nach draußen. Schließlich gibt es kaum Schöneres, als sich in der freien Natur zu bewegen. Ob allein, zu zweit, in der Gruppe oder mit der Familie: Mit dem Fahrrad macht es besonders viel Spaß, weil Sie damit neben kurzen Alltagswegen auch größere Strecken zurücklegen können. Es bietet sich nicht nur für die Erkundung der nahen und weiteren Umgebung des Wohnorts an, sondern auch für größere Wochenendausflüge und sogar Urlaube. Das Beste daran: Immer tun Sie etwas für Ihre Gesundheit! Damit das nur Positives ist, schauen wir jetzt einmal genauer hin.

Ein Plus für Ihr Wohlbefinden

Das Radfahren gehört zu den Ausdauersportarten und ist für jedes Alter geeignet – und mit dem E-Bike auch für jedes Gelände. Wer wegen Gelenkproblemen oder Übergewicht auf andere Formen des Ausdauersports verzichten muss, ist auf dem Rad richtig, denn durch das Sitzen auf dem Sattel wirkt das Gewicht deutlich weniger auf das Skelettsystem. Auch im Alltag leistet ein Fahrrad gute Dienste um von A nach B zu gelangen oder beim Einkaufen schwere Lasten zu transportieren. So tun Sie quasi nebenbei etwas für Ihre Fitness. Machen Sie also auch kleine Wege, die Sie nicht zu Fuß gehen wollen, mit dem Rad statt mit dem Auto.

So sitzen Sie richtig auf dem Fahrrad

Ihre Haltung auf dem Rad sollte leicht nach vorne gebeugt sein. Mit einer Neigung von etwa 15 Grad zum Lenker ist Ihr Gewicht ideal verteilt und Ihre Rückenmuskeln sind etwas vorgespannt. Diese Vorspannung ist wichtig, denn so kann die Muskulatur Erschütterungen des Bodens optimal abfangen. Nicht wenige Radler sitzen viel zu gerade oder mit einem Rundrücken auf ihrem Fahrrad. Beides tut dem Rücken nicht gut: · Sitzen Sie zu gerade, ist die Rückenmuskulatur zu entspannt, um Stöße ausreichend abfedern zu können. · Fahren Sie mit sehr runden Rücken, verteilt sich das Gewicht anders und Schmerzen in Rücken, Nacken und Schultern sind die Folge.

Was Sie bei der Wahl des Fahrrads beachten sollten

Natürlich können Sie auch mal eine kleine Runde mit einem geliehenen Fahrrad drehen. Aber wenn Sie eine längere Strecke fahren wollen, sollten Sie zumindest Sattel und Lenker passend einstellen. Wenn Sie öfter Radfahren, ist ein eigenes Fahrrad, bei dem zusätzlich auch die Rahmengröße passt, die beste Wahl.

  • Der Sattel

    sollte waagerecht eingestellt und nur bei Druckproblemen leicht nach unten geneigt sein. Er sollte für Männer dreieckig, für Frauen T-förmig sein, damit jeweils die Sitzbeinhöcker gut auf dem Sattel aufliegen. Die stehen bei Frauen nämlich weiter auseinander, sodass sie einen breiteren Sattel brauchen. Die richtige Höhe des Sattels ermitteln Sie, indem Sie sich auf den Sattel setzen und ein Pedal mit der Ferse ganz nach unten treten. Jetzt sollte Ihr Bein fast durchgestreckt sein. Wenn Sie dann später beim Fahren die Fußballen aufs Pedal stellen, sind Ihre Knie leicht angewinkelt. Dadurch wird eine Überlastung der Knie verhindert. Wenn Sie bei stehendem Rad im Sattel sitzen, sollten Sie außerdem mit den Zehenspitzen den Boden berühren können. Tipp: Bevorzugen Sie Gelsättel. Sie verringern den Druck auf die Genitalien um 50 bis 80 Prozent.

  • Der Lenker

    sollte für genussvolles Radeln etwas höher als der Sattel eingestellt sein: Je tiefer, desto sportlicher, desto stärker vorgeneigt ist der Oberkörper. Beim Greifen sollten Sie Ihre Hände eine Hand breiter als die Schulterbreite positionieren und – ganz wichtig! – Handrücken und Arme in einer Linie halten. Knicken Sie in den Handgelenken ab, dehnen Sie die Nerven an den Außenkanten der Hände zu stark. Anzeichen dafür ist ein unangenehmes Kribbeln. Tipp: Wählen Sie Griffe, die in der Mitte deutlich dicker sind. Sie entlasten Hände und Unterarme beim Abstützen.

  • Die Rahmenhöhe

    ist vor allem bei klassischen Rädern wichtig und errechnet sich aus Schrittlänge (Innenseite vom Bein) in Zentimetern mal 0,65.

  • Die Federung

    des Sattels fängt Stöße und Vibrationen ab und senkt damit die Belastung der Wirbelsäule. Diesen Effekt können Sie nicht durch eine angepasste Fahrweise erreichen. Wer ohne Federung fährt, nimmt fast unweigerlich Fehlhaltungen ein, um Stöße durch Schlaglöcher auszugleichen. Das führt schnell zu Schmerzen, und zwar nicht nur im Rücken, sondern auch in den Armen und Handgelenken.

Es gibt kein schlechtes Wetter

Wenn Sie Gefallen am Radfahren gefunden haben, sollten Sie es sich auch bei schlechtem Wetter oder in der kalten Jahreszeit nicht versagen. Mit der entsprechenden Funktionskleidung macht es auch bei niedrigen Temperaturen Spaß! Nur bei Glatteis sollten Sie besser darauf verzichten, weil die Sturz- und damit die Verletzungsgefahr dann sehr hoch sind.

Mit E-Power unterwegs

Wer mit einem normalen Fahrrad unterwegs ist, kennt das: Man strampelt sich im niedrigsten Gang am Berg ab und wird plötzlich von einem deutlich älteren Radfahrer überholt. Fragte man sich früher: „Wie kann der so fit sein?“, stöhnt man heute nur noch neidisch: „Ach, wieder ein E-Bike!“ Waren sie vor zehn Jahren noch eine Randerscheinung, sind inzwischen bereits über 3 Millionen E-Bikes unterwegs – Tendenz steigend. Dazu beigetragen hat, dass es sich nicht mehr nur um klobige „Alte-Leute-Räder“ handelt: Die Akkus sind kleiner, besser versteckt und es gibt inzwischen optisch ansprechende E-Bikes für jeden Zweck, die auch junge Leute ansprechen: vom Mountainbike übers Lasten- bis hin zum City- und Trekkingrad.

Bleibt der gesundheitliche Effekt auf der Strecke?

Die Antwort ist ein klares Nein! Das liegt daran, dass in Europa fast ausschließlich Pedelecs verkauft werden. Das sind Fahrräder, die hybrid mit Muskelkraft und einem Elektromotor betrieben werden. Der Fahrer tritt selbst und lässt sich nur vom Motor unterstützen, zum Beispiel beim Anfahren an Ampeln oder am Berg. Auch ein kleiner Extraschub mit jedem Tritt ist möglich: Das beschwingt beim Fahren und macht Spaß. Per Gangschaltung kann der Radler wählen, wie viel Elektro-Power er benötigt. Der Motor schaltet sich jedoch immer bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h ab. Das ist gesetzlich vorgeschrieben, wenn der Flitzer noch als Fahrrad gelten soll, mit dem Sie auch die Radwege benutzen dürfen. Es gibt auch schnellere E-Bikes bis 45 km/h: Sie gelten als Mofas – Führerschein, Versicherung sowie Helm sind Pflicht.

Für wen sind E-Bikes ideal?

Für Menschen in bergigen Regionen oder Berufstätige, die damit zur Arbeit fahren wollen, sind die Vorteile eines Pedelecs unübersehbar: Sie können in kürzerer Zeit längere Strecken mit dem Rad zurücklegen und sie kommen nicht total verschwitzt an, wenn sie es nicht wollen.

Für Senioren, die nicht mehr ganz so fit sind, oder bei gesundheitlichen Einschränkungen ist ein E-Bike eine fantastische Möglichkeit, rauszukommen und wieder aktiv zu werden: Sie können sich mithilfe des Motors wieder an sanfte Bewegung gewöhnen und ihre Fitness nach und nach steigern, indem sie mit der Zeit die elektrische Unterstützung etwas drosseln.

Wie lange hält der Akku?

Der Trend geht zu leistungsfähigen Akkus, aber diese kosten auch deutlich mehr. Wie lange der Akku wirklich hält, hängt vom Fahrverhalten ab: Wer viel selbst in die Pedale tritt, schafft deutlich weitere Strecken, als jene, die sich oft vom Motor helfen lassen. Durchschnittliche Akkus reichen bei durchschnittlichen Fahrern etwa 70 km. Da sie aber alle über eine gewöhnliche Steckdose aufgeladen werden, ist ein Nachladen bei einer Rast kein Problem. Manche Gastonomen werben sogar mit „E-Bike- Tankstellen“, die es inzwischen auch in größeren Städten gibt.

Tipps zum E-Bike-Kauf

Die Entwicklung von Pedelecs verläuft nach wie vor rasant und die Elektrofahrräder werden immer besser. Deswegen gibt es an dieser Stelle einige allgemeine Tipps:

  • Lassen Sie sich in einem Fachgeschäft beraten und probieren Sie unterschiedliche
    E-Bike-Typen aus.
  • Machen Sie eine gründliche Probefahrt. Ein Berg sollte dabei sein, weil sich dann
    die Pedelecs am meisten unterscheiden.
  • Prüfen Sie, ob Sie das Rad auch eine Treppe hinauf oder hinunter tragen können, zum
    Beispiel wenn Sie es im Keller verstauen oder Sie damit Bahnfahren wollen.
  • Probieren Sie, wie leicht sich der Akku abnehmen und wieder einsetzen lässt, denn
    das werden Sie oft tun müssen.
  • Seien Sie Schnäppchen gegenüber kritisch. Gute Pedelecs gibt es ab 1.000 Euro und
    auch deutlich teurer bis zu mehreren 1.000 Euro – je nach Anspruch.

Da es bei E-Bikes unterschiedliche Motortypen gibt und die Pedelecs nicht billig sind, sollten Sie sich immer genug Zeit für die Entscheidung nehmen, gründlich testen und sich nichts aufschwatzen lassen. Sehr sinnvoll sind außerdem ein wirklich gutes Schloss und eine Versicherung des Pedelecs: Sie sind inzwischen zum begehrten Diebesgut aufgestiegen.