Die Heilpflanze Anguraté oder anhuarate, wie sie die Ureinwohner in Perus Bergen nennen, ist robust. Über der Erde wächst ein gelborange blühender Strauch, unterirdisch sorgt eine starke Pfahlwurzel dafür, dass die Pflanze Trockenheit, Wind und Hitze übersteht. Inzwischen wächst die Heilpflanze in ihrer Heimat nicht nur wild an steinigen Hängen, sondern wird von Kleinbauern auf Terrassenfeldern im Hochland angebaut. Seit 2011 geschieht dies auch nach Richtlinien des biologischen Anbaus.

Seit den 50er Jahren erhältlich

Wissenschaftlich erfasst wurde das Blumennesselgewächs erstmals 1895. Ihr Name Mentzelia cordifolia Dombey geht auf die Ärzte und Botaniker Christian Mentzel und Joseph Dombey zurück, cordifolia steht für die Herzform der Blätter. Es dauerte aber noch bis Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts bis sich eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe in Lima mit den pharmakologischen Wirkungen der Pflanze näher befasste. Seit dieser Zeit wird Anguraté als Magentee nach Deutschland importiert.

Wenn es die Natur zulässt, wird zweimal im Jahr geerntet. Die Pflanzenstängel werden abgeschnitten und getrocknet. Damit dies gleichmäßig geschieht, werden sie über zwei bis drei Wochen mehrmals am Tag gewendet. Sind beim Auseinanderbrechen keine grünen Fasern mehr zu sehen, ist der Trocknungsprozess abgeschlossen. Nur einwandfreie Ware wird dann in große Säcke verpackt, nach Lima gebracht und nachdem die Regierung die Exportgenehmigung erteilt hat im Hafen verladen. Selbstverständlich, dass der Rohstoff nach Ankunft in Deutschland von der Firma Alsitan, die die Reformhäuser mit Anguraté -Tee beliefert, nochmals nach den Qualitätsvorgaben des Arzneimittelgesetztes analysiert wird. Erst dann erfolgt die Weiterverarbeitung.

Was ist zur Wirksamkeit bekannt?

Anguraté wird traditionell angewendet bei „leichten“ Magen-Darmstörungen, zum Beispiel Völlegefühl, Blähungen, verdorbenem Magen, gelegentlichem Sodbrennen, ist aber ausschließlich aufgrund langjähriger Erfahrung für das Anwendungsgebiet registriert. Die gesamte pflanzliche Zubereitung wird als wirksamer Bestandteil angesehen, da das aktive Prinzip noch nicht vollständig bekannt ist. Es wird angenommen, dass die Wirkung auf einem synergistischen Effekt verschiedener Inhaltsstoffe beruht. Dazu zählen die intensiv bitter schmeckenden Iridoide und Flavonoide.

Wie den Tee richtig zubereiten?

Von der Pflanze kommen nur geschnittene Stängel und Zweigspitzen in die Filterbeutel. Diese werden jeweils mit 125 bis 250 Milliliter siedend heißem Wasser übergossen. Danach sollte der Tee acht bis zehn Minuten ziehen, bevor er eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten getrunken wird.