Die Apfelbeere (Aronia melanocarpa) ist eine in Deutschland noch weitgehend unbekannte Frucht. Da sie jedoch als Heilpflanze an Bedeutung gewinnt, ist sie im Kommen.

Die Früchte enthalten eine geballte Ladung an gesundheitsfördernden, antioxidativ wirksamen Polyphenolen, die derzeit im Fokus der medizinischen Forschung stehen.

Wer möchte nicht bei guter Gesundheit und Fitness ein hohes Alter erreichen? Eine vitalstoffreiche Ernährung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Was den Gesundheitswert von Aronia angeht, kann sie sich sowohl mit anderen Beeren, denen sie äußerlich gleicht, als auch mit Äpfeln messen, mit denen sie verwandt ist. Wer genauer hinschaut, erkennt ihre Ähnlichkeit zu einem Miniapfel mit Kernhaus und Fruchtstiel.

Robustes Gewächs

Die Botanik zählt Aronia zu den Rosengewächsen und ihre Beerenfrüchte zum Kernobst. Damit teilt sie das Schicksal von Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Holunder und Sanddorn, die botanisch auch woanders eingeordnet werden als es dem allgemeinen Beerenbegriff entspricht, der von klein und rund ausgeht. Die Aronia- oder Apfelbeere sieht jedenfalls auf den ersten Blick wie eine etwas zu groß geratene Heidelbeere aus und wächst an Sträuchern. Diese gedeihen am besten bei eher kühleren Temperaturen und damit in nördlichen Regionen.

Die ursprüngliche Heimat der Aronia ist Nordamerika. Aufgrund ihrer Kälteunempfindlichkeit wurde sie im 18. Jahrhundert mit nach Russland genommen, verbreitete sich dann auch in Skandinavien und Polen. Der Anbau in Deutschland ist ebenfalls möglich und nicht mehr ganz und gar unüblich. Wer einen Garten hat, kann sich sogar in einer Baumschule oder über einen Gartenversand eine Pflanze besorgen und selbst Aronia anbauen.

Im Mai bilden die bis zu drei Meter hohen Sträucher kleine, weiße Blüten, die zu Dolden zusammengefasst sind. Aus diesen werden im Laufe des Sommers zunächst rötliche, dann blauschwarze Beeren. Sie sind durchaus dekorativ, eignen sich aber nicht zum Rohverzehr. Nah verwandt ist die Aronia übrigens mit der Eberesche.

Starker Inhalt

Zu Saft verarbeitet sind die Gerbstoffe und blausäurehaltigen Verbindungen, die gegen den Rohverzehr sprechen, durch das Erhitzen zwecks Haltbarmachung draußen und immer noch jede Menge gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe drin. Aronia enthält sehr viele Vitamine und Mineralstoffe. So stärkt ein hoher Gehalt an Folsäure, Vitamin K und Vitamin C das Immunsystem und damit die Abwehrkräfte. Auch Beta-Carotin und B-Vitamine gehören zum Repertoire der Aroniabeeren, weiter Kalium, Calcium, Magnesium, Zink, Jod und Eisen. Wundheilung, Blutbildung, Knochen, Muskeln, Nerven brauchen diese Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Bekannt geworden ist Aronia jedoch wegen ihrer sekundären Pflanzenstoffe, die als natürliche Antioxidantien gelten. Allen voran ist der Anthocyangehalt der Aroniabeeren zu nennen, der bei über 2000 Milligramm pro 100 Gramm Früchten liegt, während andere Beeren nur bis zu 800 aufweisen. Anthocyane, Antioxidantien benötigt der Körper um so genannte Freie Radikale unschädlich zu machen.

Diese aggressiven Sauerstoffverbindungen sind einerseits normale Stoffwechselprodukte, andererseits schädlich. Sie stürzen sich in den einzelnen Zellen auf Fette, die dabei (umgangssprachlich ausgedrückt) in einen ranzigen Zustand übergehen und schädigen auch Eiweiße bzw. Proteine. Da diese wichtige Bausteine für Enzyme und Hormone darstellen, kann die Regelung von Stoffwechselprozessen durcheinander geraten oder stocken.

Außerdem sind Proteine „Gerüststoffe“ für Bindegewebe, Sehnen, Knorpel, Haut, Haare und Nägel. Ungesunde Lebensweise (Nikotin, Alkohol, Stress), schädliche Umwelteinflüsse (Smog, UV-Strahlung) und Erkrankungen kurbeln die Radikalproduktion an. Reparatur und Entgiftungsvorgänge werden dann umso mehr gestört, der Alterungsprozess und die Entstehung von Erkrankungen gefördert.

Gesundheitliche Vorteile

Aronia als Heilpflanze? Sie setzt da an, wo alles mit allem zu tun hat. Freie Radikale im Übermaß und unzureichende Versorgung des Körpers mit Antioxidantien, auch „Radikalfänger“ genannt, begünstigen die Entstehung chronisch-degenerativer Erkrankungen, die mit steigendem Alter immer wahrscheinlicher werden. Dabei sind Inhaltsstoffe von Obst und Gemüse, von denen die Aroniabeeren besonders viele haben, eine Art Bremse.

Sie sind kein Wundermittel gegen dies oder das, sondern schützen allgemein die Zellen, fördern Gesundheit und Widerstandskraft und können das von Natur aus vorprogrammierte Altern des Körpers verlangsamen. Das mag auch ein wenig frustrierend klingen, aber zehn Jahre mehr, vor allem zehn aktive Jahre mehr sind doch besser als resignieren, nicht wahr?

Die Liste der Erkrankungen und Abnutzungserscheinungen, die mit oxidativem Stress in Verbindung gebracht werden, ist lang:

  • Gefäßerkrankungen, Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen
  • Immunschwäche
  • Krebs
  • Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Alzheimer
  • Grauer Star, Makuladegeneration
  • Rheuma, Gelenkbeschwerden
  • Asthma
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Leber- und Nierenschädigungen
  • Diabetes mit seinen Folgeproblemen
  • Hautalterung

Immer gilt: Oxidativer Stress ist nicht die alleinige Ursache, aber ein Co-Faktor bei der Entstehung und Verschlimmerung von Problemen. Die Möglichkeiten, oxidativen Stress zu reduzieren und den Körper gut mit Antioxidantien zu versorgen sollten daher genutzt werden, zum Beispiel durch Verzicht aufs Rauchen und viel Gemüse und Obst essen. Um Aroniabeeren zu nutzen, sind hochwertige Säfte am einfachsten in der Handhabung. Es gibt sie pur als hundertprozentigen Direktsaft, im Mix mit anderen Früchten und kombiniert als Rundumversorgung mit Vitalstoffen.